Unsere Mission

Worum es uns geht

Unser gemeinnütziges und ehrenamtliches Projekt »Die Wassertanke« hat sich zum Ziel gesetzt, die Städte grüner und lebenswerter zu machen und so auch den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken.

Kernbestandteil der Idee ist das Aufstellen von Regenspeichern in Städten. Diese sollen den Stadtbewohnern die Bewässerung der städtischen Vegetation erleichtern. Die gemeinsame Bewässerung der Pflanzen und Bäume durch die Anwohner*innen soll außerdem den Anstoß dazu geben, dass sich innerhalb der Nachbarschaft Gemeinschaften herausbilden und neue Begegnungsorte entstehen.

Die Herausforderung

Die Regenmenge in Deutschland nimmt seit Jahren ab. Das Frühjahr 2020 zählte zum Beispiel zu den sechs regenärmsten seit 1981, das Jahr 2020 liegt mit 704,9mm ebenfalls unter dem vieljährigen Mittelwert von 818,8mm.

Fehlender Regen hat Folgen, für uns alle!

Unter dem fehlenden Regen leidet die Vegetation stark – sowohl in den Wäldern, als auch in den Städten. Mit unserem Projekt fokussieren wir uns auf die Vegetation in den Städten. Die steigende Versiegelung des Bodens führt dazu, dass nicht nur den Pflanzen immer weniger Wasser zur Verfügung steht, auch die Grundwasserneubildung wird geschwächt.

Das anfallende Regenwasser wird in Städten in der Regel durch die Kanalisation aus der Stadt herausgeführt. Dabei wird zwischen zwei Kanalisationssystemen unterschieden: dem Mischsystem, bei dem Regen- und das Schmutzwasser zusammengeführt und ins Klärwerk geleitet werden und das Trennsystem, bei dem das Regen- und das Schmutzwasser getrennt aus der Stadt herausgeleitet werden [Beispielschema]. Bei letzterem kann das Regenwasser direkt versickert werden, ohne in das Klärwerk eingeleitet zu werden. In beiden Fällen wird das Regenwasser aber von dort fortgeleitet, wo es ‘entstanden’ ist. Durch die fortschreitende Versiegelung der Böden muss also auch immer mehr Regenwasser aus der Stadt hinaus geleitet werden. Das führt dazu, dass die Böden in den Städten immer trockener werden und den Pflanzen immer weniger Wasser zur Verfügung steht.

Da die Kanalisation nicht auf sehr intensive Starkregenereignisse ausgelegt ist, diese aber durch den Klimawandel immer stärker und häufiger auftreten werden [BBSR 2018], ist in den letzten Jahren das Prinzip der Schwammstadt immer mehr ins Visier der Forschung und der Politik geraten. In einer Schwammstadt soll das anfallende Regenwasser in der Stadt gespeichert werden und langsam abfließen, verdunsten oder versickern [Umweltbundesamt]. Hier gibt es schon viele Beispiele von Speicherbecken, die sich in das Stadtbild einfügen und durch die Gestaltung der Becken neue Plätze, Wasserspiele oder Grünanlagen, die das Stadtbild aufwerten, schaffen. Einen guten Überblick über verschiedene Maßnahmen bietet hier die Regenwasseragentur Berlin.

Potential für die Wirksamkeit der Regenspeicher am Beispiel Berlin

Im Berliner Stadtgebiet stehen ca. 431.000 Straßenbäume. Damit diese genug Wasser bekommen hat das CityLab-Berlin die Plattform giessdenkiez entwickelt. Hier kann jeder Bürger sehen welche Bäume dringend Wasser benötigen und diese dann gießen. Auf der anderen Seite steht das Potential von 10.800 ha Gebäudefläche und die Niederschlagsmenge im langjährigen Mittel von April bis Oktober von 354,9mm/qm.

Wasser ist theoretisch genug da

Die Dächer der Stadt Berlin könnten somit – abzüglich eines Verdunstungsparameters von 0,9 – 34.496.280.000 Liter Wasser zur Verfügung stellen. Das sind 80.037 Liter Wasser pro Baum, oder an jedem Tag von April bis Oktober 374 Liter Wasser.

Das ist leider noch Zukunftsmusik. Heute landet der Großteil der Niederschläge auf die Dächer in der Kanalisation. Mit unseren Wassertanken wollen wir dies ändern. Macht mit!